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DGB Duisburg zum Deutschen Weiterbildungsatlas:

05.07.2016
Pressemitteilung DGB Region Niederrhein 2016
Anläßlich der Präsentation des aktuellen Weiterbildungsatlas der Bertelsmann-Stiftung fordert die Duisburger DGB-Vorsitzende Angelika Wagner: "Es ist höchste Zeit, dass wir ein Bundes-Weiterbildungsgesetz bekommen! Die Chancen auf Weiterbildung sind höchst ungleich verteilt: Es gibt große regionale Unterschiede. Teilzeitbeschäftigte, Ältere und Geringqualifizierte sind von den Maßnahmen oft ausgeschlossen. Einheitliche, verlässliche Regelungen fehlen. Während in München fast 16% der über 25-Jährigen an mindestens einer Weiterbildung pro Jahr teilnehmen, sind es in Duisburg nur 7,12%. Die auffälligste Zahl ist dabei die der betrieblichen Angebote. Hier liegt Duisburg extrem weit zurück: Hier werden nur rund 29 Angebote pro 1.000 Duisburger gemacht, der bundesweite Durchschnitt liegt jedoch bei über 47 Angeboten pro 1.000 Einwohner. Auch gemeinschaftliche und privatwirtschaftliche Weiterbildungseinrichtungen gibt es weit weniger als im Durchschnitt.
Die Angebote auf dem Weiterbildungsmarkt sind nicht transparent. Freistellung, Finanzierung und Qualität der Maßnahmen sind nur unzureichend gesichert. Es ist deshalb höchste Zeit, dass wir ein Bundes-Weiterbildungsgesetz bekommen, das an diesen Punkten für verlässliche und bundesweit vergleichbare Rahmenbedingungen sorgt.

In der Weiterbildung gilt leider viel zu oft das Prinzip: Wer hat, dem wird gegeben. Männer mittleren Alters, die in Vollzeit arbeiten und Führungspositionen besetzen, haben die besten Chancen auf eine Weiterbildung. Frauen in Teilzeit, aber auch ältere Beschäftigte und Geringqualifizierte bleiben hingegen von der Weiterbildung oftmals ausgeschlossen. Gleichzeitig investiert der Staat immer weniger in Weiterbildung. Allein zwischen 1995 und 2012 sind die öffentlichen Ausgaben hier um 41 Prozent gesunken."