8.055 Jahre IG BAU machen gegen „Sozial-Polit-Kosmetik“ mobil

IG BAU Duisburg-Niederrhein ehrt langjährige Mitglieder

Weit mehr als 8.055 Ja... mehr ...
Für den Bezirksvorsitzenden der IG BAU Duisburg-Niederrhein sind die Geehrten „Urgesteine der Gewerkschaft“. Genau die brauche die IG BAU, um „sozialpolitischen Sünden“ der Politik Paroli zu bieten. Allen voran: die Altersarmut. „Eine Niedrigrente - knapp über der Grundsicherung oder darunter – nur so kommen viele ältere Menschen bei uns überhaupt über die Runden. Und das Risiko für Ältere, künftig mit Armut kämpfen zu müssen, steigt“, so Friedhelm Bierkant.

Schuld an einer wachsenden Altersarmut seien insbesondere Dumpinglöhne und die Rentenreformen der vergangenen Jahre. Hier müsse die Bundespolitik dringend ernsthaft handeln. Die von Bundessozialministerin Ursula von der Leyen geplante „Zuschussrente“ bezeichnete der IG BAU-Bezirkschef als „sozialpolitische Kosmetik“.

Lediglich rund 3.000 Versicherte würden davon anfangs pro Rentnerjahrgang bundesweit überhaupt profitieren. „Das sind zu wenige. Schuld daran sind die enorm hohen Hürden, die die Bundesregierung für die ‚Zuschussrente’ legt“, so Bierkant.

In den Genuss kämen am Ende nur die, die im Alter weniger als 850 Euro zur Verfügung hätten, bereits 45 Jahre Mitglied der Rentenversicherung seien und 35 Jahre private oder betriebliche Altersvorsorge betrieben hätten. „Damit fallen viele durch das Netz, die aus gesundheitlichen Gründen früh aus dem Erwerbsleben gedrängt werden. Das gibt’s besonders oft in der Bauwirtschaft, aber auch in der Land- und Forstwirtschaft. Die Besonderheiten körperlich hart arbeitender Menschen werden im von-der-Leyen-Vorschlag nicht berücksichtigt.“, sagt Friedhelm Bierkant.

Die IG BAU Duisburg-Niederrhein spricht sich auch für geringere Hürden bei der Erwerbsminderungsrente aus: „Im vergangenen Jahr war jeder vierte Neurentner ein Erwerbsminderungsrentner. Die Betroffenen erhielten gerade einmal 640 Euro pro Monat“, sagt Friedhelm Bierkant.

Die Brisanz in der Baubranche sei ungleich höher: „Wenn wir Arbeitnehmer aus Bauberufen nehmen, dann lag die Zahl der Erwerbsminderungsrentner da doppelt so hoch“, macht Bierkant deutlich. Zudem werde längst nicht jeder Antrag auf Erwerbsminderungsrente auch genehmigt. Im vergangenen Jahr sei nur gut die Hälfte der Anträge überhaupt bewilligt worden.

„Was mit dem passiert, dessen Antrag nicht akzeptiert wird, ist klar: Er rutscht noch vor dem Erreichen der Altersrente meist in die Langzeitarbeitslosigkeit ab. Und als Hartz-IV-Empfänger hat er dann keine Chance auf den Erwerb nennenswerter Rentenansprüche mehr“, so Bierkant. Die schwarz-gelbe Koalition habe die Beitragszahlungen für ALG-II-Bezieher nämlich abgeschafft.

„Menschen, die sich kaputtgearbeitet haben, dürfen am Ende nicht auch noch die Dummen sein. Die Regierung muss die viel zu strengen Zugangskriterien endlich entschärfen und gleichzeitig die Höhe der Erwerbsminderungsrente deutlich anheben. Dann wäre auch schon einmal ein wichtiger Schritt gegen die Altersarmut von morgen gemacht“, so der IG BAU-Bezirkschef.

Die Jubilare der IG BAU Duisburg-Niederrhein bezeichnet Friedhelm Bierkant als „Garanten für ein soziales Leben“ – allen voran: Günter Winsberg. Er wird mit 81 Jahren als ältester anwesender Jubilar von der IG BAU geehrt. Winsberg ging bereits vor 60 Jahren in die Bau-Gewerkschaft. „Ein echtes Vorbild für den Gewerkschafts-Nachwuchs. Einer, der die Solidarität unter den Beschäftigten groß schreibt – und ein Leben lang darauf baut", so Bierkant.

Jubilare Rees

15. Oktober 2011
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Jubilare Duisburg

22. Oktober 2011
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