Karina Pfau als Vorsitzende der IG BAU in Duisburg und am Niederrhein wiedergewählt
Karina Pfau ist gebürtige Moerserin und seit 2017 IG BAU-Bezirksvorsitzende. Sie arbeitet in einem Beratungs- und Ingenieurbüro und engagiert sich im Vorstand des Moerser Arbeitslosenzentrums (MALZ). Der Verein kümmert sich um Beschäftigungsmaßnahmen für Menschen, die länger ohne Job sind und bietet – wichtig gerade in Zeiten steigender Energiepreise – einen Strom-Spar-Check für Interessierte an. Ehrenamtlich bringt sich Pfau unter anderem als stellvertretende Vorsitzende des DGB-Frauenausschusses Nordrhein-Westfalen und als Vorsitzende des DGB-Kreisverbands Wesel ein.
„Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – gerade am Arbeitsplatz kommt es darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel“, sagt Pfau. Die Gewerkschafterin appelliert an die Beschäftigten, sich für die eigenen Belange einzusetzen. Gerade das Handwerk sei in den nächsten Jahren auf viele zusätzliche Fachkräfte angewiesen. Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen.
Zugleich will sich Pfau dafür einsetzen, dass Beschäftigte nicht zu Verlierern der Corona-Pandemie werden. „Die Lasten der Pandemie – vom Kurzarbeitergeld bis zu den Unternehmenshilfen – müssen in der Gesellschaft fair aufgeteilt werden. Wir brauchen deshalb eine Vermögensabgabe, damit Wohlhabende einen größeren Beitrag leisten. Starke Schultern können mehr tragen als schwache“, so die Bezirksvorsitzende. Eine solche Vermögensabgabe solle sich am Vorbild des Lastenausgleichsgesetzes von 1952 orientieren. Einen entsprechenden Antrag hat der Bezirksverbandstag der IG BAU Duisburg-Niederrhein beschlossen.
Beschäftigte müssten darüber hinaus stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, die Umgestaltung der Agrarwirtschaft oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Pfau. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten.
Außerdem kündigt Pfau an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU am Niederrhein einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen, gerade jetzt im Vorfeld der NRW-Landtagswahl.“